Das Strafrecht als Erzieher
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- von Lucas Schoppe
Zur Entscheidung des Bundestags für ein neues Sexualstrafrecht
Das neue Sexualstrafrecht, das im Bundestag beschlossen wurde, hat wohl nicht nur eine rechtsstaatliche, sondern auch eine pädagogische Funktion – der WDR bezeichnet es gar als Signal an die Männerwelt. Die Debatte darüber zeigt: Welche Konsequenzen es haben wird, ist auch den Abgeordneten noch nicht ganz klar. Trotzdem war ihre Entscheidung einstimmig. Warum eigentlich?
Ohne eine Gegenstimme und ohne Enthaltung hat der Bundestag das neue Strafrecht zur Vergewaltigung und sexuellen Nötigung beschlossen – zumindest den ersten, wesentlichen Teil des Gesetzes, der den Grundsatz „Nein heißt nein!“ betont. In anderen Abstimmungen – zur Strafbarkeit sexueller Übergriffe aus Gruppen, zur Erleichterung von Abschiebungen nach sexuellen Übergriffen – gab es Gegenstimmen. Bei einem näheren Blick auf das Gesetz ist die restlose Zustimmung allerdings nicht ganz verständlich: Dass das Parlament für das Gesetz stimmt, mag gute Gründe haben, aber dass es keine einzige Gegenstimme gibt, ist rätselhaft.
Vereinsnarzissmus - Prinzip einer selbstgesetzten Gefangenschaft
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- von Deborah Ryszka
Unsere Gegenwart ist geprägt von der Dominanz der Rationalität, der Technisierung und gleichzeitig von einer Krise des Geistes, somit des Subjektes, mit welcher der Einzelne nicht zurecht kommt. Sein einziger Ausweg scheint ihm daher der (vereins)narzisstische Konstruktivismus, eine kollektiv bzw. vereinsmäßig geschaffene Realität wie z.B. dem Genderismus, zu sein, die aber häufig eine künstliche Wirklichkeit darstellt.
In Anlehnung an Odo Marquards Habilitationsschrift „Psychoanalyse als Fortsetzung des deutschen Idealismus unter Verwendung entzauberter Mittel" kann der vereinsnarzisstische Konstruktivismus als „Fortführung des deutschen Idealismus unter Verwendung selbstgewählter und -gesetzter Mittel" angesehen werden.
Sind „Gender Studies“ Wissenschaft?
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- von Prof. Dr. Günter Buchholz
Die „Gender Studies“ haben sich seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts als Fortführung der „Frauenforschung“ der 70er Jahre entwickelt. Sie kreisen um den zentralen Begriff des „sozialen Geschlechts“, aber dieser Begriff wird weder biologisch im allgemeinen, noch sexualwissen-schaftlich im besonderen noch soziologisch im Sinne der Rollentheorie gefaßt.
Das ist ein erstaunlicher Befund, weil das Nächstliegende und das eigentlich zu Erwartende hier gerade nicht der Fall ist.
Manuela Schwesigs Blockflöten: Männerpolitik, nein danke!
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- von Arne Hoffmann
Interview mit Gerd Riedmeier (Vorsitzender Forum Soziale Inklusion)
Vernachlässigt Familienministerin Manuela Schwesig bei ihrer Politik die Männer? Diese Vorwürfe wurden in den letzten Jahren lauter. Zwar ist der Ministerin auch ein Bundesforum Männer unterstellt, aber dieses, urteilen Kritiker, ist männerpolitisch nahezu untätig.
Wie Medien von der Frankfurter Allgemeinen bis zur Berliner "taz" berichteten, haben mehrere geschlechterpolitische Initiativen gegen den Vorsitzenden dieses Bundesforums Strafanzeige gestellt. Cuncti interviewt dazu Gerd Riedmeier, den Vorsitzenden eines dieser Verbände.
Unser täglich Einheitsbrei gib uns heute
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- von Gunnar Kunz
Liebe Journalisten,
in aller Regel nehme ich von anderen Menschen zunächst das Beste an, bis mir das Gegenteil bewiesen wird. Aber ihr macht es einem wirklich nicht leicht.
Ich kann mir gerade eben noch vorstellen, dass das Weglassen der einen oder anderen relevanten Information aus Unwissenheit geschieht. Etwa in einem Artikel über männliche Unterhaltspreller nicht darauf hinzuweisen, dass von den unterhaltspflichtigen Frauen sechsmal so viele ihrer Verpflichtung nicht nachkommen. Oder darüber zu schwadronieren, Armut sei weiblich, und dabei die neunzig Prozent Obdachlosen zu ignorieren, die nun mal männlich sind.
Feministische Zensur in der Filmbranche
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- von Dr. Alexander Ulfig
Vor drei Jahren berichtete ich über die Schwierigkeiten, mit denen der polnische Regisseur Krzysztof Zanussi bei der Realisierung seines feminismuskritischen Films "Fremder Körper" (poln. "Obce Cialo", engl. "Foreign Body") kämpfen musste.
Zanussi konnte seine Filme im kommunistischen Polen trotz zensuralen Drucks realisieren. Doch was die Kommunisten nicht vollbrachten, wäre beinahe einer feministischen Lobby gelungen. Sie verhinderte zeitlang die Finanzierung des oben genannten Films. Doch schließlich wurde der Film nach langen Querelen produziert und im Jahre 2014 in mehreren Ländern gezeigt.
Envy and Malevolence - the Shaky Foundation of Gender Studies
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- von Prof. Dr. Gerhard Amendt
Which is less pleasant: being envied or envying yourself? Envy is an intense feeling, it can consume one's soul and destroy the envied person's enjoyment of the object in question. However, envy is also part of life and it is worth to not only point it out but to furthermore investigate, which significance it can obtain in societies. That is, in its positive sense as well, as to allow envy to become a progressive force.
In this essay, I want to show one example in which way envy can be dynamic by turning it into ambition, fantasy and persistence. Through the example of gender studies, on the other hand, we are going to explore the paralysing potential of envy. It can befall individual people or entire groups and then pushes them into an isolated envious fixation. In this case, nagging envy leads to a hostile self-centredness, which alienates the individual and the collective alike from society.
Sexualstrafrecht: Nein heißt Nein – selbst ohne Nein
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- von Dr. Alexander Stevens
Beim Kennenlernen machen ab jetzt die Frauen den ersten Schritt...
Nach der Verurteilung des renommierten Pianisten und Musikprofessors Siegfried M. zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten, weil er seine Kollegin angegrapscht haben soll, steht fest: Wollen Sie als Mann einer Frau Avancen machen, warten Sie ab, bis die Angebetete ihre Hand auf die Ihre legt, Sie von ihr in den Arm genommen werden, sie Ihnen einen ersten Kuss gibt oder sie zärtlich Ihren Oberschenkel streichelt. Der in Deutschland nunmehr gewünschte Feminismus-Sexismus erwartet das ab jetzt!
Schon zu Beginn der Urteilsbegründung stellte der vorsitzende Richter klar, dass die moralische Ordnung jetzt wiederhergestellt ist. Grapschen, das gehört sich halt einfach nicht. Auch dann nicht, wenn es sich um den ungelenken Versuch einer amourösen Anbahnung handelt. „Nein heißt Nein," selbst dann, wenn das „Opfer" nicht „Nein" sagt. Alles klar?!
Parteien, ihr Kartell und die Außenseiter
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- von Prof. Dr. Günter Buchholz
Die Gründung der Grünen, die der LINKEN, die der PIRATEN und jetzt die der AfD bieten Beispiele dafür, wie sich das Parteiengefüge verändern kann. In allen Fällen sind Neugründungen von den sogenannten etablierten Parteien anfangs heftig bekämpft worden. In der Gegenwart kommt die Besonderheit hinzu, dass wir es mit einer Großen Koalition (GroKo) der beiden großen etablierten Parteien zu tun haben, während die kleinen Oppostionsparteien des Bundestages über die Bundesländer wiederum mit im Boot der GroKo sitzen.
Die Regierung Merkel ist faktisch eine Regierung ohne Opposition, und genau so verhält sie sich. Noch die offensichtlichsten und massivsten Fehlleistungen, wie das schwere Staatsversagen in der sogenannten „Flüchtlingskrise“, führen nicht zum Rücktritt und führen nicht zum Mißtrauensvotum, sondern zur Fortsetzung der GroKo. Im folgenden wird versucht, diese Situation mit Bezug zur ökonomischen Theorie zu erklären.
On women quotas and other undeserved comforts
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- von Prof. Dr. Gerhard Amendt
The quota system is superficially portrayed as a debate about fairness. It is presumed that women are discriminated against by men. The evidence for this presumption of unequal treatment is women's apparent underrepresentation in the labour market. The quota system is being advocated at a time of an increasing scarcity of qualified employees due to demographic shifts, and women are thus, and by all means, to be integrated into employment.
Today, coercion seems to be the choice for politicians as suitably qualified women are increasingly reluctant to enter the job market on a long-term basis. Without doubt, these women have higher entry requirements than the 'simple housewives' in the 1950s, in times of a great economic backlog. [ii]
Neid und Missgunst – der schwankende Unterbau der Gender Studies
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- von Prof. Dr. Gerhard Amendt
Was ist unerfreulicher? Beneidet zu werden oder selber ein Neider zu sein? Da Neid ein heftiges Gefühl ist, kann es die Seele des Neiders auffressen und dem Beneideten den Spaß am Gegenstand des Neids vergällen. Aber Neid gehört zum Leben dazu und es lohnt sich, diesen nicht nur zu benennen, sondern auch zu fragen, welche Bedeutung er in Gesellschaften annehmen kann. Und zwar auch im guten Sinne, sodass aus dem Neid eine vorwärtstreibende Kraft wird.
An einem Ereignis soll skizziert werden, wie Neid förderlich sein kann, wenn er in Strebsamkeit, Phantasie und Durchhaltevermögen verwandelt wird. Am Beispiel der Gender Studies hingegen soll das lähmende Potential von Neid untersucht werden. Es breitet sich dann aus, wenn es Personen oder ganze Gruppen befällt und diese in eine isolierende Neidfixierung abdrängt. Dann führt nagender Neid zu feindseliger Selbstbezogenheit, die sowohl den einzelnen als auch die kollektiven Neider erfasst und sie der Gesellschaft entfremdet.
Geschlechterdebatte: „Ein wesentlicher Teil der Natur von Jungen wird nicht akzeptiert"
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- von Dr. Kevin Fuchs
Während allenthalben von der Benachteiligung von Frauen gesprochen wird, kommt das Thema der Benachteiligung von Jungen in den Schulen zu kurz, meint Pädagogik-Professor Wolfgang Tischner. Heute gelten Mädchen als „Standardmodell des guten Schülers."
Interview mit Professor Wolfgang Tischner
Cuncti: Herr Professor Tischner, soweit ich Simone de Beauvoir und ihr Buch "Das andere Geschlecht" in Erinnerung habe, widmete sie sich in nicht unweiten Teilen auch den nüchternen biologischen und physiologischen Gegebenheiten der Geschlechter. Mir blieb der Eindruck, dass de Beauvoir die Bedeutung kultureller Einflüsse zwar hervorhob, aber jene der Biologie keineswegs leugnete. Wieviel Natur und wieviel Kultur macht unser Geschlecht denn nun aus?
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