In der taz ist ein Interview mit Jack Matlock, dem ehemaligen US-Botschafter in Moskau erschienen.
Dieses Interview ist m. E. ein bemerkenswertes Beispiel dafür, dass noch nicht alle außenpolitische Vernunft verloren gegangen ist.
Deshalb sollte seine Stimme Gehör finden, und nicht die jener Personen, die reflexhaft in Bewertungs- und Verhaltensschemata des Kalten Krieges zurückfallen. Diese allen wohlbekannten Leute sind es, die zu besonderer Besorgnis Anlass geben, weil ihnen ein ebenso besonnenes wie selbstkritisches und realistisches Urteil kaum noch zuzutrauen ist.
Das Ziel der europäischen Politik muss es sein, den Frieden auf jeden Fall zu sichern. Russland soll nicht ausgeschlossen, sondern in westliche Strukturen einbezogen werden. In den letzten 20 Jahren, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, hat es der Westen versäumt, dies zu tun. Aber für eine Politik des Friedens und guter Beziehungen ist es nie zu spät.
„Das ist ein Familienstreit“ - Interview mit Jack Matlock