Gesellschaft
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- Von Bernhard Lassahn
- 16. Januar 2014
An einer Stelle fällt Vladimir Nabokov in seinem wunderbaren Buch ‚Erinnerung, sprich' aus der Rolle und wendet sich direkt an den Leser, als müsste er dringend etwas klären: Es ist nicht so, dass er gegen den Kommunismus ist, weil der seine Familie um ihr Vermögen gebracht hat, es ist die unmenschliche Gleichmacherei, die ihm so verhasst ist.
Wie sieht es hier und heute damit aus? Die moderne Gleichmacherei ist allgegenwärtig und umfassend: Eine Kopie ist nicht mehr vom Original zu unterscheiden, Politiker differenzieren nicht zwischen „Gleichstellung" und „Gleichberechtigung".
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- Von Kai Rogusch
- 11. Januar 2014
Die Vermögen konzentrieren sich und zugleich frönt das Bürgertum selbstgefälliger Zukunftsferne. Die oberen Etagen der Gesellschaft müssen wieder mehr investieren. Denn ohne Investitionen in die Realwirtschaft sinken die Lebenschancen aller.
Machen wir uns nichts vor: Obwohl die offiziellen Arbeitslosenzahlen in den letzten Jahren deutlich gesunken sind und die Konjunktur im Vergleich mit so manchem Euro-Krisenstaat vergleichsweise gut läuft, verfestigt sich in Deutschland die Ungleichheit der Lebenschancen.
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- Von Tom Todd
- 17. Dezember 2013
Das Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) ist zunehmend ins Kreuzfeuer der öffentlichen wie auch fachlichen Kritik geraten. Auslöser der Kritik waren verschiedene Berichte über den enormen Anstieg der letzten Jahre in der Diagnosestellung und medikamentösen Behandlung von ADHS.
Familienpolitisch ist die Diskussion hoch aktuell: einige Fachleute und Verbände sehen die Entwicklung als Ergebnis einer falschen Pädagogik und Erziehung, denn gerade Trennungsfamilien sind stark betroffen.
ADHS-Diagnose boomt
Die Zahlen sind alarmierend: Die Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie (DGSP, der größte berufsübergreifende unabhängige Fachverband in der Psychiatrie) wies dieses Frühjahr in der Broschüre „Eine Generation wird krankgeschrieben“(1) darauf hin, dass die Verordnung des ADHS-Medikaments Methylphenidat (bekannt unter dem Markennamen „Ritalin“) um mehr als das Fünfzigfache zwischen 1993 und 2011 gestiegen ist. Alleine zwischen 2006 und 2011 ist laut BARMER GEK Ärztereport 2013(2), der auf die Daten von 8 Millionen Versicherten basiert, die Diagnoserate für ADHS um 49%, die Methylphenidat-Verordnungsraten um 39% gestiegen.
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- Von Vera Lengsfeld
- 09. Dezember 2013
Anne Applebaum, die durch ihre Studie über den Gulag in Deutschland erstmals einem größeren Publikum bekannt wurde, geht in ihrem neuen Buch der Frage nach, wie es den Sowjets nach dem Zweiten Weltkrieg gelingen konnte, „die so unterschiedlichen Nationen Osteuropas in eine ideologisch und politisch homogene Region umzuformen“, aus „Gegnern und Verbündeten Hitlers ... ein Ensemble scheinbar identischer Staaten“ zu schaffen.
Dafür hat Applebaum nicht nur in 25 Archiven recherchiert, sondern auch an die hundert Zeitzeugen befragt. Daraus entstand eine ungewöhnlich lebendige, detailreiche Studie, die viele vergessene historische Ereignisse ins europäische Gedächtnis zurückholt.
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- Von Dr. Tomas Kubelik
- 19. November 2013
In den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erkannten linke amerikanische Studenten, dass Sprache eines der mächtigsten Werkzeuge darstellt und dass es möglich wäre, durch das Aufstellen von Sprachvorschriften das Bewusstsein der Menschen langfristig zu manipulieren und in Folge dessen Veränderungen in der sozialen Realität zu erwirken.
Das war die Geburtsstunde der political correctness. Von Anfang an zielte das Konzept auf die sprachliche Einbeziehung und den Schutz von Minderheiten. Es ging um Antidiskriminierung, indem bestimmte Ausdrücke tabuisiert und andere an deren Stelle favorisiert wurden. Die Funktion der political correctness war und blieb dabei nichts anderes als Zensur: eine autoritäre Entscheidung darüber, in welcher Weise öffentlich über Themen gesprochen werden darf.
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- Von Dr. Tomas Kubelik
- 15. November 2013
Wer es wagt, eine zur gesellschaftlichen Doktrin erhobene Weltanschauung öffentlichkeitswirksam zu kritisieren, muss mit starkem Gegenwind rechnen.
Zielt die Kritik auf eine der erfolgreichsten Missionsbewegungen des 20. Jahrhunderts, ist besonderer Mut gefragt. Schnell gelangt der freie Diskurs an seine Grenzen und der Kritiker in die Defensive.
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- Von Dr. Tomas Kubelik
- 11. November 2013
Wir alle haben es längst internalisiert: Frauen sind das diskriminierte, das benachteiligte, das unterdrückte Geschlecht.
In der Berufswelt, in der Familie, in der Partnerschaft und nicht zuletzt in der Sprache: Frauen sind das Opfer patriarchaler Strukturen. Seit bald zwei Generationen wird die Öffentlichkeit mit diesem Dogma bearbeitet.
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